Eine kleine Geschichte wie ich zu meinem S20 5G aus der USA mit dem Snapdragon Prozessor gekommen bin und was mich das unterm Strich gekostet hat.
Hintergrund
Winter 2019 hat mein Samsung S8 kurzfristig Bekanntschaft mit einem Fliesenboden gemacht. Das Display hat es leider trotz Hülle nicht ganz schaden frei überstanden. Die Reparatur beim S8 ist mit 150€ – 200€ nicht mehr wirklich sinnvoll und der Fingerabdruck Sensor auf der Rückseite (neben der Kamera) hat mich auch schon lange gestört, da dieser mit Hülle nur sehr unzuverlässig funktioniert hat.
Seit dem bin ich auf der Suche nach einem Handy gewesen das meine Anforderungen erfüllt. Diese sind zwar nicht besonders „hoch“ jedoch in der Kombination stehen letztendlich nur eine Handvoll Modelle zur Auswahl.
Meine Anforderungen waren / sind:
- Wasserfest
- QI (Kabellos laden)
- Fingerabdruck Sensor im Display
- Nicht größer als 6,2″
Zeitpunkt meine Suche (Januar 2020) stand hie nur das Samsung S10 zur Auswahl. Ein Arbeitskollege, welcher das S10 hat, hat sich jedoch über die schlechte Akku Laufzeit beschwert. Diese kommt wohl vom (in der EU Version verbauten) Exynos Prozessor. Zudem hat mir das Design vom S10 nicht so sehr gefallen.
Exynos vs. Snapdragon
Im Frühjahr hat Samsung das S20 vorgestellt. Die Spezifikationen und auch das Design gefallen mir gut. Die ersten Testberichte und News bezüglich der Akku Laufzeit und dem verbauten Prozessor weniger. Samsung hat es wieder getan: in der EU-Version wird der Exynos 990 Prozessor verbaut. Die US-Version bekommt dafür den wesentlich besseren und stromsparenderen Snapdragon 865. Der Preis ist für beide Geräte der gleiche.
Ein direkter Vergleich der beiden Geräte zeigt einige nicht unwesentliche Nachteile in der EU-Version welche auf den Exynos Prozessor zurückzuführen sind. Hier mehr dazu.
Warum macht das Samsung?
Auf die Frage warum es überhaupt zwei unterschiedliche S20 Modelle gibt, gibt es eine einfache Antwort: Samsung würde am liebsten nur seinen hausinternen Exynos Prozessor verbauen, dieser unterstützt aber (glücklicherweise) nur GSM nicht aber den CDMA Mobilfunkstandard, auf welchen aber noch einige Anbieter in den USA setzten. Hier mehr dazu. Das heißt Samsung muss dort auf den aktuellen „fremd“ Prozessor zurückgreifen und verbaut daher dort den Snapdragon 865 welcher GSM und CDMA unterstütz.
Beschaffung der US Version
Ich wollte aber das S20 haben, da es der perfekte Nachfolger vom S8 für mich ist. Also hab ich noch ein paar Monate gewartet bis der Preis gefallen ist. Da mir aber auch 680 € (Stand 22.06.2020) noch zu viel für ein Handy (S20 EU-Version) sind, wo vor allem der Akku nicht lange hält, hab ich mich dazu entschlossen die US Version zu bestellen. Diese bekommt man leider nur als 5G Variante, was jetzt nicht stört und ja sogar zukunftssicherer ist, jedoch natürlich auch teurer.
Das Samsung S20 5G kostete in der USA (Stand 22.06.2020) 800$ also 711€.
Hier findet ihr die US Version: Samsung S20 5G US-Version
Das S20 5G hier in Deutschland kostete zu dem Zeitpunkt 840€, ist also sogar hier teurer als in der USA. Problem ist nur, man muss natürlich noch den Versand dazu rechnen. Zoll selbst fällt für Mobiltelefone aus den USA nicht an. Jedoch muss man die Einfuhrumsatzsteuer bezahlen. Welche im Juni noch bei 19% lag.
Ich hab wirklich lange recherchiert, in Deutschland bekommt man die US-Version nicht, ich hab keinen einzigen Händler gefunden welcher die US Version verkauft. Nur über e-bay hab ich kein paar Angebote aus Hong-Kong etc. gesehen, was mir aber bei so einer Summe dann auch zu riskant war.
Also hab ich verschiedene Versand-Stores in den US ausfindig gemacht und dort die Versandkosten und Details recherchiert. Was nicht immer ganz einfach ist, weil selbst einige Stores in den US die „Internationale“ Version des S20 verkaufen, also die mit Exynos CPU. Ein gutes Indiz ist hier immer der Hinweis auf die unterstützten Mobilfunkstandards. Steht was von CDMA da, kann man davon ausgehen das der Snapdragon verbaut ist. Die meisten Stores verlangen jedoch für den Versand über 50$, was schlecht ist, weil man auch auf die Versandkosten die Einfuhrumsatzsteuer zahlen muss. Nach langer Recherche hab ich mich letztendlich für die Bestellung bei Amazon.com entschieden (siehe Link oben). Dort konnte ich mich direkt mit meinem bestehenden Account anmelden und Amazon kalkuliert auch gleich den Versand + Import nach Deutschland mit ein.
Auch wenn ich die Berechnung für die Anzahlung der Importgebühren nicht ganz nach vollziehen kann (806$ + 19% = 959$ und nicht 996$) war die Preisdifferenz für mich trotzdem noch in Ordnung.
Zumal Amazon behauptet, zu viel Vorauszahlungen werden wieder erstattet (ich bin gespannt, bis jetzt kam noch nichts).
In Euro wurden mir zum damaligen Wechselkurs 891€ vom Konto abgebucht. Also hab ich unterm Strich 50€ mehr für die US-Version bezahlt. Was es mir aber Wert war. Der Versand hat nicht mal 2 Wochen gedauert und das Packet kam im typischen Amazon Style 🙂